Das Ende feiern

“ Lasst uns das Ende feiern”, lässt Arthur Schnitzler eine seiner Hauptfiguren sagen.

Wenn wir die Dernière unserer Produktion “ Wie Leonce und Lena” feiern, dann feiern wir:

  • die Entwicklung, die jede/r von euch gemacht hat- künstlerisch und persönlich
  • eure Entscheidung, euch zu zeigen
  • eure Bereitschaft, euch auf einen Prozess einzulassen, der ungewiss ist
  • euren Mut, euch selbst zu begegnen in einer Extremsituation
  • euer Vertrauen in unsere Begleitung
  • eure Leidenschaft für Theater;

Wenn wir das Ende feiern, dann danken wir:

  • Eva Reinold für die Regie, ihre Bereitschaft, Theater im Kontext Schule zu machen und unzählige Proben
  • Jakub Kavin für die Möglichkeit, in der Theaterarche zu arbeiten (gleich zwei Mal nach coronabedingtem Abbruch) und die professionelle Unterstützung
  • Frau Direktorin Hofer und Frau Administratorin Futterknecht für das Ermöglichen der organisatorischen Rahmenbedingungen
  • unseren KollegInnen für ihr Verständnis für unseren Probenprozess
  • unseren Schulwarten für ihre Geduld bei unseren kaum enden wollenden Proben
  • unserem Elternverein für die finanzielle Unterstützung
  • Der Elternschaft der 7D für das Mittragen unseres Projektes in organisatorischen und finanziellen Belangen;
  • und Dirk Mucha für die wunderbaren und ausdrucksstarken Theaterbilder

Wenn wir das Ende feiern, freuen wir uns auf den Beginn unseres nächsten Polyästhetikprojekts.

Presse:

Review von Nina Horaczek im Falter Newsletter

“Wenn ich nur etwas unter der Sonne wüsste, was mich könnte laufen machen.” Vorige Woche hatte ein besonders tolles Theaterstück Premiere: “Wie Leonce und Lena”, frei nach Georg Büchner. Ein Schauspiel über die “Fadesse der Jugendlichen, die zwar vordergründig alles, aber in Wahrheit nichts haben, eine Situation, die sich durch Corona noch verschärfte”, sagt Dramaturgin Ute Bauer.
Sie unterrichtet Schauspiel am künstlerischen Gymnasium Hegelgasse und entwickelte das Stück mit Schüler:innen des Polyästhetik-Zweiges. Regie und Inszenierung stammt von der Regisseurin Eva Reinold. Der Schulzweig Polyästhetik vereint Schauspiel, Tanz, bildnerische Erziehung und Musik.
Ein ganzes Schuljahr investierten die Siebentklässler:innen in ihre Aufführung. Sie entwarfen ein spannendes Bühnenbild, durchstöberten Flohmärkte nach Second Hand-Kleidern und schneiderten daraus Bühnenkostüme, ergänzten das Büchnerstück um Poetry Slam-Texte, erarbeiteten Gesangstücke und Tanzchoreographien, waren ihre eigenen Maskenbildner:innen und und es war beeindruckend, wie professionell, aber vor allem mit wie viel Freude diese jungen Menschen schauspielten, sangen und tanzten.
Wer im Publikum saß, konnte nicht einmal erahnen, wie schwierig der Weg bis zum Bühnenstück für diese Jugendlichen und ihre Lehrer:innen war. Monatelang durften sie nur mit Maske proben, auch die Gesangseinlagen wurden mit FFP2-Masken einstudiert. Dauernd gab es neue Hürden: Im Lockdown nutzen die Schüler:innen sogar Spaziergänge im Freien zum Proben.
Eigentlich war die Premiere für Februar geplant. Wegen der strengen Coronaregeln durfte Regisseurin Reinold aber wochenlang das Schulgebäude nicht betreten. Beim zweiten Versuch im April mussten die Aufführungen wegen Coronainfektionen in der Klasse abgesagt werden. Dass die Burschen und Mädels schließlich auf der Bühne standen, war wie ein kleiner Sieg über das Virus, das ihnen ziemlich viel ihrer Jugend versaut.
“In den Proben war spürbar, dass den Schülerinnen und Schülern dieses gemeinsame Ziel, das Stück auf die Bühne zu bringen, enorm viel Energie gegeben hat. Die regelmäßigen Proben waren ihr kleines Stück Normalität während der Coronazeit”, sagt Dramaturgin Bauer.
Beim Schlussapplaus, als sich die Teenager verbeugten und der ganze Saal jubelte, fiel mir auf, wie lange es her ist, dass ich so viele junge Menschen so glücklich und voller Lebensfreude gesehen habe. Gleich darauf dachte ich an die nächste große Coronawelle, die im Herbst droht.
Nach drei Jahren Pandemie braucht es endlich Räume, in denen Jugendlichen auch bei steigenden Infektionszahlen ihre Kreativität ausüben können, wo sie einander treffen, Spaß haben und sich selbst verwirklichen können. Diese gemeinsamen Räume müssen schon jetzt geplant werden. Denn wie es der Religionsphilosoph Martin Buber formulierte: Der Mensch wird erst am Du zum Ich.
Ihre Nina Horaczek 

Anbei einige Impressionen:

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